dp27 – Frauen als Existenzgründerinnen unter besonderer Berücksichtigung der Wiedereinsteigerinnen im ländlichen Raum

Rosenberger-Balz, Christel (1993): Frauen als Existenzgründerinnen unter besonderer Berücksichtigung der Wiedereinsteigerinnen im ländlichen Raum. Freiburg. 40 S. / PDF-DE

Publikationshinweis

Frauen als Existenzgründerinnen unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raums

Immer mehr Frauen gründen ein Unternehmen. Sie wollen ihr Einkommen sichern und aktiv an der Gestaltung des Wirtschaftlebens mitwirken. Die vorliegende Studie des EURES-Instituts will einen Beitrag zur Diskussion über Situation und Perspektiven von Existenzgründerinnen leisten. Sie entstand im Rahmen eines Forschungs- und Qualifizierungsprojektes, das vor allem die Berufsperspektiven von Wiedereinsteigerinnen untersuchte. Es wurde vom NOW-Programm der EU (New Opportunities for Women), von der Bundesregierung, dem Land Baden-Württemberg und der Bundesanstalt für Arbeit gefördert.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen und Männer nicht nur unter unterschiedlichen Voraussetzungen einen Betrieb gründen. Auch unterscheiden sich ihre jeweiligen Betriebe voneinander, so dass man frauenspezifische Betriebsformen identifizieren kann. Viele Frauen starten als Berufsein- bzw. Berufswiedereinsteigerinnen in die Unabhängigkeit, haben eine schlechtere berufliche Ausbildung, weniger Berufserfahrung und weniger berufliche Netzwerke. Sie wollen häufig den Betrieb im Nebenerwerb führen und sich im Wohnort niederlassen. Existenzgründerinnen wählen andere Branchen, andere Rechtsformen als Männer und gründen häufig sehr kleine Unternehmen.

Die Autorin fordert, diese unterschiedlichen Ausgangssituationen sowohl in der Existenzgründungsförderung als auch in Qualifizierungsmaßnahmen und Beratungsangeboten zu berücksichtigen. Besonders für Frauen im ländlichen Raum stellt die Existenzgründung eine wichtige berufliche Perspektive dar. Anhand ausgewählter Tätigkeitsbereiche wird aufgezeigt, dass Betriebsgründungen zur Verbesserung der Lebensqualität und zur positiven Entwicklung des ländlichen Raums beitragen können. Um dies zu gewährleisten, ist eine stärkere Einbindung der Existenzgründerinnen in die regionale Wirtschaftsförderung und bei regionalen Entwicklungskonzeptionen notwendig. Die Veröffentlichung will neue Impulse für PolitikerInnen, Träger von Qualifizierungs- und Beratungsangeboten, regionale Entscheidungsträger und die interessierte Öffentlichkeit geben.

Rosenberger-Balz, Christel (1993): Frauen als Existenzgründerinnen unter besonderer Berücksichtigung des ländlichen Raums. Fakten, Handlungsansätze, Perspektiven. (= EURES discussion paper dp-27). ISBN 0938-1805. Freiburg: EURES-Institut für regionale Studien in Europa. 38 S., EURO 8,-