dp65 – Neue Qualifikationen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten

Strauf, Simone/ Scherer, Roland/ Bezzel, Maximilian (1997): Neue Qualifikationen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten. Mit den Beispielen des Nationalparks Berchtesgaden und Jasmund. Freiburg. 68 S. / PDF-DE

Publikationshinweis

Nachhaltiger Tourismus in Großschutzgebieten
Der mögliche Beitrag neuer Qualifikationen

Tourismus spielt in Großschutzgebieten eine immer größere Rolle. 2-3 Mio. Besucher pro Jahr in einem Schutzgebiet sind keine Seltenheit mehr. Nachhaltiger Tourismus kann hier helfen, die negativen Auswirkungen des Massentourismus zu begrenzen, die natürlichen Potentiale der Schutzgebiete zu erhalten und als Werbefaktor einen Beitrag zur regionalen Entwicklung zu leisten.

Das EURES-Institut hat gemeinsam mit Partnern in Italien, Frankreich und Großbritannien unter der Leitung des WWF Italien (World Wildlife Fund) das von der EU-Kommission im Rahmen des Forschungsprogramms Leonardo da Vinci geförderte Forschungsprojekt „Neue Qualifikationen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten“ durchgeführt.

Ziel dieses Forschungsprojektes war es herauszufinden, ob und gegebenenfalls welche (neuen) Qualifikationen nötig sind, um einen nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten zu fördern. Es sollte aufgezeigt werden, wie bedeutend die bereits vorhandenen Berufsbilder für das Management von Großschutzgebieten sind, welche Berufsbilder zukünftig in Großschutzgebieten benötigt werden und welche Qualifizierungsanforderungen sich daraus ergeben.

Der vorliegende Bericht über die deutsche Teilstudie diskutiert den Begriff „nachhaltiger Tourismus“, skizziert die Situation der deutschen Großschutzgebiete und die Anforderungen an einen nachhaltigen Tourismus. Darauf aufbauend wurden zehn Experteninterviews mit Vertretern von deutschen Großschutzgebieten geführt. Hierbei wurde erfragt, welche Bedeutung bestimmte Aufgaben für die einzelnen Schutzgebiete haben und bei welchen Tätigkeiten eine Ausweitung wünschenswert wäre. Diese Befragung lieferte die Grundlage für die Fallstudien im Nationalpark Berchtesgaden und im Nationalpark Jasmund auf Rügen. Diese ergab, dass beste Voraussetzungen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten dann vorhanden sind, wenn sich die Bevölkerung der Region mit den Zielen des Schutzgebietes identifiziert und den Gästen eine positives Beispiel geben kann. Deshalb wurden hierfür in den beiden befragten Nationalparks die Aufgaben der Gästebetreuung und der Umweltbildung als besonders wichtig angesehen. Die benötigten Qualifikationen zur Ausübung dieser Tätigkeiten werden dabei weniger in fachlichen Kenntnisse als vielmehr in persönlichen Kompetenzen gesehen.

Strauf, Simone/ Scherer, Roland/ Bezzel, Maximilian (1997): Neue Qualifikationen zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus in Großschutzgebieten. Mit Fallstudien zu den Nationalparks Berchtesgaden und Jasmund. (= EURES dicsussion paper dp-65, ISSN 0938-1805). Freiburg: EURES-Institut für regionale Studien in Europa. 68 S., EURO 11,-