dp58 – Möglichkeiten und Grenzen der Telearbeit im Vogtland/ Sachsen

Strauf, Simone/ Nägele, Barbara (1996b): Möglichkeiten und Grenzen der Telearbeit im Vogtland/ Sachsen. Empirische Untersuchungen bei Unternehmen und Frauen in der Region. Freiburg. 90 S. / PDF-DE

Publikationshinweis 

Möglichkeiten und Grenzen der Telearbeit im Vogtland/ Sachsen

Empirische Untersuchungen bei Unternehmen und Frauen in der Region

In der Telearbeit-Diskussion ist häufig von der Schaffung neuer Arbeitsplätze die Rede. Deshalb wurden im sächsischen Vogtland empirische Untersuchungen durchgeführt, die aufzeigen sollen, ob Telearbeit für Frauen im Vogtland eine Chance zur Verbesserung ihrer Situation auf dem Arbeitsmarkt sein kann und inwieweit Telearbeit bei den Unternehmen im Vogtland Verbreitung gefunden hat.

Diese Untersuchungen fanden im Rahmen des laufenden Projektes “Verbesserung der Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt durch angepasste Qualifizierung und Beratung im Vogtland” statt, das vom EU-Programm NOW (New Opportunities for Women), dem Freistaat Sachsen und der Bundesanstalt für Arbeit finanziert wird. Das Thema Telearbeit wird innerhalb dieses Projektes mit dem Ziel untersucht, die möglichen Beschäftigungswirkungen und Veränderungen der Arbeitsplatzsituation für Frauen herauszufinden. Hierzu wurden Anforderungen und Planungen der Unternehmen den Qualifikationen und Erwartungen der Arbeitnehmerinnen gegenübergestellt. Dazu dienten eine Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Diskussion und empirische Untersuchungen im Vogtlandkreis, an die sich Handlungsempfehlungen anschließen.

Das Vogtland mit dem Oberzentrum Plauen ist eine Region mit tiefgreifenden Strukturproblemen. Die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt wirkt sich besonders auf die Arbeitsmarktsituation von Frauen aus. Frauen sind im Vogtland von Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Männer und haben meist besonders schlechte Chancen auf eine Wiedereingliederung.

Der Abschätzung des Potentials und der Erfahrungen, die Unternehmen im Vogtland bereits mit Telearbeit gemacht haben, diente eine Unternehmensbefragung. Der empirische Teil in bezug auf Frauen und Telearbeit stützt sich auf intensive Einzelinterviews mit potentiellen Telearbeiterinnen.

Als Ergebnis der Untersuchung wird deutlich, dass Telearbeit nur in sehr wenigen Unternehmen praktiziert wird, allerdings konnte der zunehmende Teil der in Selbständigkeit tätigen Telearbeiter/innen nicht erfasst werden. Generell haben viele Unternehmen Interesse an Telearbeit bekundet, doch wird sich die Zahl der Telearbeiter auch in naher Zukunft nicht rasant erhöhen. Für Frauen wird Telearbeit oft als Alternative zur Erwerbslosigkeit gesehen. Nicht alle Formen der Telearbeit sind zu empfehlen, doch käme die Arbeit in alternierender Telearbeit oder auch in Teleservicecentern den Interessen von Frauen entgegen. Diese sozialverträglicheren Formen der Telearbeit sind im Vogtland bisher jedoch unterrepräsentiert. Eine gezielte Förderung könnte sowohl den Unternehmen als auch den Frauen Perspektiven bieten.

Strauf, Simone/ Nägele, Barbara (1996b): Möglichkeiten und Grenzen der Telearbeit im Vogtland. Empirische Untersuchungen zu Rahmenbedingungen und Potentialen bei Unternehmen und Frauen in der Region. Freiburg: EURES discussion paper. ISSN 0938-1805. 90 S., EURO 13,-